Gar nicht schlimm, sondern eher eine Stufe aufwärts geht es für die Frau durch die Wechseljahre
Auf in den 2. Frühling: Alle Energien, die die Frau in ihrer fruchtbaren Zeit für die Vervielfältigung der Menschheit aufgewendet hat, stehen nun vermehrt ihr selbst zur Verfügung.
In diesem Beitra siehst du die Wechseljahre aus Sicht der TCM: Du weißt nach dem Lesen warum und wie die Beschwerden entstehen und was man heraus finden muss, um sie zu behandeln. Und du erfährst wie die Wechseljahre mit Hilfe von TCM-Methoden behandelt werden können – von TCM-Experten und auch von dir selbst!
Viele Frauen leiden unter den sogenannten Wechseljahresbeschwerden. Ganz viele Frauen brauchen lange, um zu erkennen, dass ihre unterschiedlichen Beschwerden wahrscheinlich daher kommen. Vor allem, wenn in der Schulmedizin, vom Hausarzt, Gynäkologen, Orthopäden oder Psychologen, keine eindeutigen Ursachen gefunden werden und auch keine befriedigenden Therapien kommen. Viele Frauen wünschen sich eine Erklärung und einen neuen und echten Behandlungsansatz, bei dem die Symptome am Ursprung behandelt werden. Genau das liefert die TCM – aber anders, als du jetzt vielleicht noch denkst.
Hier stehen eine Reihe von Symptomen, die in den Wechseljahren durch die hormonellen Veränderungen auftreten (können):
- Schwitzen und Hitzewallungen
- Schlafstörungen
- Schwellungen und Ödeme
- Gewichtszunahme
- Leistungsverlust und Muskelschwäche
- Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen
- Schwankungen in den Emotionen und Ängste
- Trockenheit der Haut und Schleimhäute
- Libidoverlust
- Unregelmäßigkeiten bei den Regelblutungen und Eierstockzysten
- Gelenkbeschwerden durch Verminderung der Gelenkflüssigkeit
- Herzklopfen und Herzrasen
- Bluthochdruck
- Verdünnung der Haare, vermehrte graue Haare, Haarausfall
- Bindegewebeschwäche und Knochenerweichung
- Veränderungen der Sehfähigkeit
- und Vieles andere.
Wechseljahresbeschwerden sind aus der Sicht der modernen Schulmedizin Folgen von hormonellen Ungleichgewichten und Hormonschwankungen.
Symptome in Folge dieser hormonellen Störungen zeigen sich häufig nicht sofort, sondern sie werden mit zunehmendem hormonellen Ungleichgewicht schleichend mehr oder sie zeigen sich schubweise: Mal mehr, mal weniger.
Die hormonellen Veränderungen beginnen weit bevor wir sie bemerken. Daher bringen wir sie häufig zunächst nicht mit den auftretenden Symptomen in Verbindung. Die Symptome, die auch klimakterische Beschwerden heißen, können uns Frauen 20 Jahre lang mehr oder weniger stark begleiten… Dabei beginnen die Wechseljahre mehr oder weniger früh im Leben einer Frau und reichen von Mitte 30 bis Mitte 60 oder 70 Jahren. In der Regel sind Frauen mindestens 15-20 Jahre lang in den Wechseljahren. Sie gehen auch noch über die Menopause, dem Ausbleiben der Regelblutung, hinaus.
Wann kommt denn nun der zweite Frühling?
Aus der Sicht der jahrtausende alten Traditionellen Chinesischen Medizin müssten wir gar keine Wechseljahresbeschwerden haben. Die Wechseljahre heißen in der TCM Wandeljahre, da die Frau sich mit Hilfe der frei werdenden Energien in die weise Frau verwandelt.
Beschwerden in dieser Übergangszeit sind nur Folgen von Ungleichgewichten zwischen Yin & Yang sowie der 5 Elemente und ihrer zugehörigen Organe und Emotionen. Und die Ursachen dafür haben wir selbst vorher erschaffen. Die Wechseljahre verstärken nur das schon da gewesene Ungleichgewicht. Lass es mich erklären!
Wechseljahresbeschwerden durch das Ungleichgewicht zwischen Yin und Yang
Die Wechseljahresbeschwerden entstehen aus der Sicht der TCM durch eine Verminderung von Yin. Sind Yin und Yang – egal ob vorübergehend in den Wechseljahren oder wann auch immer… nicht mehr im Gleichgewicht miteinander, dann können verschiedene und individuelle Symptome entstehen. Aus Sicht der TCM ist das keine Krankheit, sondern eine Verteilungs- und Regulationsstörung, die verbessert werden kann.
Anmerkung: Yin und Yang (siehe das unten stehende Bild) sind miteinander verbunden. Durch die Verbindung ihrer Unterschiedlichkeit entsteht eine Spannung, die sogenannte (Lebens-)Energie Qi. Hier kannst du mehr dazu lesen.
Die nun frei gewordene Energie Qi „steigt auf“
Während das Yin (und auch das Yang) in unserem ganz natürlichen Alterungsprozess weniger wird kann das Yang demgegenüber noch gefüllter sein. In diesem Fall überwiegt das Yang gegenüber dem Yin. Die grundsätzliche Verbindung zwischen zwischen Yin und Yang löst sich teilweise und setzt dadurch die Energie Qi frei, die zuvor Yin und Yang verbunden hatte.
Diese freie Yang-Energie Qi kann sich im Körper bewegen und nun verschiedene Symptome hervorrufen.
Das häufigste Muster aus Sicht der TCM ist das „Aufsteigen des Qi“. Dabei bewegt sich freie Energie im Körper aufwärts in Richtung Oberkörper und Kopf:
- zu den Atemwegen
- zum Herzen
- zur Schilddrüse
- zu Schultern und Nacken
- zu den Ohren
- Augen und bis in die Haarspitzen hinein und
- häufig „geistert“ diese Energie auch im Oberstübchen herum und wirbelt die Emotionen durcheinander oder stört den Schlaf.
Eine andere Variante eines aufsteigenden Qi ist das Schwitzen oder sind Hitzewallungen, die bei vielen Frauen vor allem an Oberkörper und Kopf auftreten. Genauso wie beim Schwitzen entstehen Herzklopfen, Tinnitus, emotionale Schwankungen, Haarausfall und so weiter. Ein Ungleichgewicht in der Energieverteilung führt zu den Symptomen.
Dabei sollte es aus Sicht der TCM in dieser Lebensphase der Frau darum gehen die frei gewordenen Energien aufsteigen zu lassen, damit sie den Geist der Frau erhellen, erweitern und neue Möglichkeiten für sie eröffnen.
Die Frau wird aus Sicht der TCM weise. Sie wird kreativ und kann noch einmal Neues starten, weil sie Dinge in einem anderen Licht sehen kann. Ihr zweiter Frühling beginnt.
Beschwerden im Klimakterium sind verstärkte Ungleichgewichte in den 5 Elementen der TCM
Eine weitere große Theorie in der Traditionellen Chinesischen Medizin sind neben Yin & Yang die 5 Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser). Wenn Erkrankungen in bestimmten Organen auftreten, ist das natürliche Gleichgewicht in einem der fünf Elemente oder zwischen den 5 Elementen gestört.
Der Körper reguliert und kompensiert diese Ungleichgewichte selbst so gut er kann und heilt sich damit selbst. Allein schon emotionale Belastungen, Ernährungsfehler oder ein auf andere Art ungünstiger Lebensstil kann das Gleichgewicht der 5 Elemente stören.
Wir „benötigen“ für viele Krankheiten gar keine Krankheitserreger … die Basis für Krankheiten erschaffen wir selbst.
In den Wechsel- oder Wandeljahren werden diese schon (lange) vorhandenen Ungleichgewichte durch diese zusätzliche Veränderung verstärkt. Häufig werden dadurch Symptome oder Krankheiten erst ausgelöst, die vorher noch nicht sichtbar und auffällig waren. Dazu gehören aus der Sicht der TCM viele der oben genannten möglichen Beschwerden, die in Verbindung mit den Wechseljahren auftreten.
Die gute Nachricht dabei ist, dass man das individuelle Gleichgewicht unterstützen und wieder verbessern kann. Will man seine Beschwerden lindern oder beenden, sollte man das dem zu Grunde liegende Ungleichgewicht erkennen und beginnen, es auszugleichen.
Mache deinen TCM-Test und finde eigene Ungleichgewichte heraus
Wenn du – wenn Sie selbst gern wissen möchten, wie es mit deinem/Ihrem persönlichen Gleichgewicht der 5 Elemente aussieht, dann empfehle ich den kostenfreien und aussagekräftigen 5-Elemente Online-Test.
Dieser TCM-Test errechnet die aktuelle Verteilung von Yin & Yang auf die einzelnen 5 Elemente.
Was das Testergebnis bedeutet und wie man eine echte TCM-Diagnose wirklich stellt, erkläre ich in einem TCM-Minikurs im Rahmen einer Email- und Video-Serie, nach dem Test genau.
Hier geht es zum gratis Online-Test.
Die Behandlung von Symptomen der Wechseljahre mit Hilfe von Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM)
Natürlich kann man aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin sehr viel für eine Verbesserung des Gleichgewichtes zwischen Yin und Yang und in den 5 Elementen tun.
Indem am das Yin stärkt sowie Yang und Qi harmonisiert, wie die TCM sagt, ist ein viel besseres persönliches Gleichgewicht möglich.
Yin stärkt man mit passender Ernährung, guten Gedanken (und Gefühlen) sowie mit Kräutermedizin. Auch die Selbstbehandlung von passenden Akupressurpunkten und Qigong-Übungen, die dafür geeignet sind und sanfte Bewegung unterstützen dein Yin. Yang und Qi werden auf ähnliche Weise behandelt: passende Kräutermedizin, etwas mehr Bewegung und Ernährung, die absenkt und den Energiefluss befreit. Passende Akupressurpunkte und Qigong-Übungen sorgen ebenfalls für einen freien Energiefluss und helfen bei Bedarf zur Absenkung bei aufgestiegenem Qi.
So kann man Zyklusstörungen verbessern und auf einfache Weise in ihr bestmögliches Gleichgewicht bringen. Die Fruchtbarkeit und das hormonelle Gleichgewicht kann so unterstützt werden, dass ein gegebenenfalls später Kinderwunsch vielleicht noch erfüllt werden kann. Und in jedem Fall können Hitzewallungen, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Herzrasen und emotionale Ungleichgewichte und viele andere Beschwerden, die durch ein „aufsteigendes Yang und Qi“ entstehen, verbessert werden.
Anti-Aging durch TCM: Deine Ungleichgewichte können ausbalanciert werden. Auf diese Weise kommst du in dein bestmögliches Gleichgewicht und kannst zu deiner natürlichen Gesundheit zurück finden, die vielleicht viel besser ist, als du jetzt denkst.
Das Wichtigste um in der (Selbst-)Behandlung erfolgreich zu sein ist, dass man das individuelle Ungleichgewicht der betroffenen Frau dabei berücksichtigt. Mache daher zuerst den oben genannten 5-Elemente-Test.
Eine chinesische Diagnose (TCM-Diagnose) zu stellen ist nicht so einfach wie man denkt. Die TCM bewertet den Menschen und die Symptome mehrdimensional. Das bedeutet, dass die Beschwerden aus mehreren Perspektiven gleichzeitig bewertet und eingeordnet werden.
Unsere Symptome werden in der TCM eher bildhaft und mit Gleichnissen aus der Umwelt beschrieben. So werden beispielsweise wandernde Symptome (heute hier und morgen da) dem Wind zugeordnet, Hitzewallungen der Hitze und einer aufsteigenden Energie, Trockene Haut und Schleimhäute der Trockenheit (die vielleicht durch die Hitze entstanden ist), Gewichtszunahme oder Schwellungen der Feuchtigkeit oder dem Schleim. Die Energie Qi kann in jedem Element im Mangel (Leistungsschwäche und Müdigkeit) oder in der Fülle (Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Tinnitus) sein.
Das eine kann das andere bedingen und die Zusammenhänge müssen erkannt werden, um den richtigen Behandlungsansatz auszuwählen.
Um das alles besser zu verstehen, empfehle ich noch einmal den 5-Elemente-Test und den kostenfreien TCM-Minikurs, der dabei hilft das Testergebnis richtig zu deuten. Dann kann die Therapie beginnen.
TCM-Behandlungen zielen darauf ab
- bei Hitze zu kühlen
- bei Trockenheit zu befeuchten
- bei gestautem Qi oder aufgestiegenem Qi abzusenken und zu verteilen
- bei Mangel das Yin zu stützen und
- bei Fülle das Yang abzusenken und / oder
- bei Schwäche das Qi zu stützen
- und so weiter.
Dabei ist es egal, um welches Symptom es geht.
Mit Hilfe in den Wechseljahren gesünder werden
Für alle diese Therapie-Varianten gibt es aus der TCM eine Reihe von Möglichkeiten sich selbst gezielt mit Ernährung, Akupressurpunkt-Massage und Qi-Gong-Übungen zu helfen.
Am besten sucht man, vor allem bei starken Beschwerden, eine/n ausgebildete/n TCM-Experten/in auf. Durch eine gute Akupunkturbehandlung und vor allem mit Hilfe chinesischer Arzneitherapie (in der Regel Kräuterheilkunde) ist eine wirksame und ganzheitliche Behandlung möglich, die nicht nur gegen die Wechseljahresbeschwerden hilfreich ist.
Die TCM ist bei Wechseljahresbeschwerden nachweislich sehr wirksam und daher empfehle ich sie.
In Teil 2 erkläre ich mehr über die Selbstbehandlung mit TCM für die verschiedenen Wechseljahresbeschwerden: Akupressur, 5-Elemente-Ernährung oder Qigong-Übungen.
Dr. med. Dunja Petersen . Ärztin und Autorin . über mich
Expertin für Ganzheitliche Medizin & Traditionelle Chinesische Medizin
Schau dir gern meine Buch-Reihen zur Akupressur und Ernährung für die einzelnen 5 Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall Wasser an und hol dir eine Leseprobe.